Veni Vidi Vici – DVM Tag 1

27 Dez

Schwere Startbedingungen können Vaterstettener Jugend nicht stoppen!

(Konsumations-Empfehlung: Nach einem Bierchen und mit Augenzwinkern)

U12:

An den 13. Startplatz gesetzt ging es gleich zu Beginn gegen die an 4 gesetzten Spieler vom USV TU Dresden.

USV TU Dresden: Über 200 DWZ Punkte im Schnitt besser; an Brett 1 ein 1960 DWZ Schachgigant, an Brett 2 sein Sidekick mit 1763 DWZ, diese Begegnung war kein Zuckerschlecken. Völlig entspannt ob der Aussichtlosigkeit des Unterfangens, nur mit der Hoffnung auf geringe Schmerzlinderung durch eventuelle Brettpunkte, schickten wir unsere Schachrecken ins gefahrvolle Gefecht der ersten Runde DVM U12.

Und wie es prophezeit ward, erreichte uns an den bequemen Couchecken die erste Hiobsbotschaft! Jakob lag eine Figur zurück.
Doch kaum erholten wir uns von der schlechten Nachricht, überrumpelte uns der nächste Bote: Jakob hatte zwischenzeitlich seinen Nachteil ausgeglichen; und nicht nur das, er hatte seinen Gegner auf die (Schach-)Bretter geschickt!

Eine Funke Hoffnung keimte im Betreuerteam auf. War doch nicht alles verloren? Schon ein ganzer, unverhoffter Punkt?
Aber es kam noch besser. Angestachelt durch das positive Erlebnis trauten sich die Betreuer wieder in den Spielsaal und sahen einen unglaublichen Anblick vor sich: 3 remisträchtige Bretter – quasi ein theoretischer 2,5 zu 1,5 Sieg. Lea sicherte sich in Folge auch schnell ihr Remis als ihr Gegner ihrer ausgeklügelten Verteidigungstaktik nichts mehr entgegenzusetzten hatte und entnervt Remis bot. Nun hing alles von Christian und Clemens und ihren Duellen gegen Goliath und Goliath ab. Clemens wickelte peu à peu (Baguette, Trottoir, Portemonnaie, Paraplu) in ein Bauernendspiel ab und verwertete schließlich seinen zäh erkämpften Vorteil! C’est la victoire mes amis!

Christian und Goliath kneteten sich gegenseitig durch ein bitteres Springerendspiel. Als schließlich die Engine-Bewertung bei Null angekommen war (was den beiden natürlich niemand gesteckt hatte) einigten sich die beiden auf ein Remis. Das Unglaubliche war geschehen. Wie einst erzählt in den alten Schriften, lagen Goliath und Goliath  mit 3:1 niedergestreckt am Boden (hier die Partien).

Der Freudentaumel kannte keine Grenzen und hielt den restlichen Vormittag an. Bis schließlich die Erkenntnis einsetzte, dass jetzt noch ein Hammerteam kommen musste.

Die Paarung gegen den USC Magdeburg in der zweiten Runde stand unter dem gleichen Stern, wie die vorherige. Zwar ohne Goliaths aber mit vier etwa gleich starken Spielern war auch mit diesem Gegner nicht zu spaßen. Die Trainer suchten verzweifelt nach Informationen über diesen Gegner um ihren Teil zumindest im Geiste beizutragen. Die Datenbanken klapperten. Die Computer liefen heiß. Das Hotel-WLan geriet mehrfach ins stocken. Alle Mühen ohne Erfolg. Nichts Verwertbares konnte von unseren Data-Analysts (und Aufzug-Hackern) ausgegraben werden. Also gaben wir die Devise aus: Spielt einfach.

Diese Runde war für die Trainer insofern anstrengender, da sie ihre Schutzbefohlenen mit Hilfe von immerwährender Beaufsichtigung fremder, höherer Mächte unterstützen mussten. Diese (unruhig umher-tigernden) höheren Mächte wurde dann auch von Spielerseite flehend angeblickt und gaben schließlich sichtbar Antwort. Ein mittelgroßer Eklat stand im Raum. Unglücklicherweise konnten die herbeigerufenen souveränen Ordnungshüter die Situation wegen mangelnder Zeugen nicht abschließend klären, so dass es umso befriedigender war, dass Ralf seine Partie trotz widriger Umstände direkt im nächsten Zug gewann. Seinen Gegner hatte der ganze Tumult nicht genug stutzen lassen.

Clemens, der schon recht früh zwei Figuren mehr hatte (so dass die Betreuer erst an ihren arithmetischen Fähigkeiten zweifelten), schaffte es schließlich, den weißen Bauernwall zu durchbrechen und seine Armee ergoss sich in die gegnerische Bretthälfte. Bald darauf war die Sache gegessen und wir hatten zwei Punkte. Läuft bei uns!

Jakob konnte trotz wackeren Heldenmutes seinen Rechenfehler nicht wieder gut machen, blieb eine Figur zurück und ungleich Rocky musste er schließlich das Handtuch werfen. Die Dramatik der Runde stieg: Zurück blieb Christian. Ein Remis würde langen. Der Gegner bot eines an. Christian lehnte ab. Ein Ping-Pong-Spiel mit den Gefühlen der Betreuer. Als die Nerven bei allen Beteiligten auf der Couch blank lagen, erreichte uns die erlösende Nachricht. Christian hatte seinen Gegner bezwungen und damit den zweiten Sieg im zweiten Spiel gesichert (hier die Partien).

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U10:

Direkt in der ersten Runde in der DVM U10 musste unser Team aus hoffnungsvollen Nachwuchsathleten die bitterste aller Lektionen lernen: Als Sieger der Herzen geht man nunmal nicht immer als Sieger im Wettkampf hervor.

Sie alle vertraten eine kollektive Meinung. Dame, was ist das? Selbstloses Damenopfer ohne Kompensation rulez! Gestandene Schachspieler wissen was nun folgen musste: Die Runde ging mit 0-4 verloren.

Ohne hier weitere Worte zu verlieren wenden wir uns der zweiten Runde zu.

Durch das beschleunigte Schweizer System wurde uns ein Gegner zugelost, der dem aufmerksamen Leser durchaus bekannt sein sollte. USV TU Dresden (diesmal in der U10). Hoffnung keimte auf. Diese hatten allerdings in der ersten Runde gewonnen und waren nominell stärker. Nach ausgiebigen Beratungen beschloß der Trainerstab die bewährte Aufstellung nicht zu verändern und den Spielern eine zweite Chance einzuräumen um sich zu beweisen. Dieses Vertrauen in die Spieler sollte nicht enttäuscht werden. Nach zwischenzeitlichen Figurverlusten an Brett 1 und 2 (eine sichtbare Verbesserung gegenüber Runde eins), konnte der mitgereiste Fanclub über den ersten Sieg an Brett 4 jubeln! Leo bezwang in souveräner Art und Weise seinen ihm zugeteilten Gegner. An Brett 3 ließ sich Maja leider von den Worten des Gegners bezwingen, als sie „Matt“ gesetzt wurde ohne Matt zu sein.

Zwischenzeitlich hatte sich Justus an Brett eins zurückgekämpft und wandelte einen Bauern zur Dame um. Mit der uns in Runde eins noch fehlenden Frauenpower auf dem Brett konnte er seinen Gegner in der Ecke Matt setzten.

Listig wie ein Fuchs, nutzte Arthur die leichte Unruhe und bot seinem Gegner bei zwei Bauern mehr auf dem Feld Remis an, was dieser überraschend und wohl ohne langen Aufenthalt im Think-Tank annahm.  SIEG SIEG SIEG 2,5 – 1,5 gewinnt unser U10-Team.

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PS: Veni Vidi Vici – oder für alle Nicht-Lateiner: „I bims der Sieg“